Fazit

auch als Video-show verfügbar unter  https://youtu.be/oHyjYx0wLL4

31.05. - 19.06.2015 (zurück am 17.06.)

796 sm (826 durchs Wasser)
19 Tage unterwegs, 2 Nächte auf See, spannendes Wetter, Abenteuerreiches Segeln, drei Länder und viele neue und schöne Ziele

Das Motoranteil fiel diesmal mit 48 sm sehr gering aus. Alleine 20 davon waren im Sotenkanal, Hamburgsund und Göteborg-City wo man so und so nicht Segeln dürfte. Ansonsten wurde Motor konsequent nur zum An- und Ablegen genutzt, und ab und zu mal nachts um die Batterie nachzuladen.

Das Wetter sorgte für einige spannende Momente. Geprägt von Sturmtiefs in der ersten Woche, tollen (auch wenn kalten) Sommerwetter im Oslo und Westschweden, und angenehmen Rückreise kurz vor dem nächstem Sturmtief.

Shelter hat sich mal wieder bewiesen. Sehr gutmutig egal ob bei Wind oder Welle. Und total schnell: mit Spitzen über 11kn und Reisegeschwindigkeit von fast 8kn die sich auch ohne grosse Mühe und Supertrim erreichen liesen. auch bei Leichtwind ging die Logge selten unter 5 kn. Es lief einfach alles diesmal! Nicht mal die Elektrik oder AIS  haben es geschafft auszufallen, ich glaube langsam sind die Kinderkrankheiten durch :) Und die Shelter segelt nass - schon ab 10kn Wind kommen die Spritzer über das geringe Freibord. Gischt, Salz an Steuerrädern, Salz an Ölzeug und Gesicht - das ist Segeln!

Highlights:

- unsere stärkste Starkwind Erfahrung bis jetzt, samt dazu gehörigen Wellen im Skagerrak und Ausweichmanövern
- die Nächte an den es fast nicht mehr dunkel wurde
- Segeln in engen Schären Durchgängen
- Atemberaubende Plätzte von Oslofjord, Oscarborg, schwedischen Westschären oder Idylle von Goeteborger Schärengarten
- die Akker Bryge Marina im Oslo mit Aussicht auf Rathaus, Opernhaus, norwegische Match-Races
- unser (Ralph's :) ) erster beim Segeln gefangener Fisch: und das gleich in 60 cm Grösse!
- Skagen-Rev: da wo Skagerrak und Kattegat sich treffen
- und die Magie des Fahrtensegelns, Nachtsegeln, schnellem Segeln die einfach permanent dabei war!

Vielen Dank natürlich an Dirk der uns nach Oslo mutbegleitet hat! Ohne ihn wären wir sicher nicht so weit (und nicht so schnell) voran gekommen!


Erste Woche (31.05. - 06.06.) Heiligenhafen nach Oslo, 377 sm
(oder die abenteuerliche Starkwind-Etape mit Dirk an Bord)

Heiligenhafen - Grenaa (Übernacht) - Skagen (2 Hafentagen) - Hanko (Oslofjord) - Oslo

Der Plan war zwischen zwei Sturmtiefs hoch nach Norden zu Segeln, möglichst nah an der Abdeckung von Dänemarks Festlandsküste. Da Abzuwettern (zwei Tage im Skagen bei 9 Bft) und auf der Rückseite von dem grossen Sturmtief den Skagerrak zu überqueren.

Das Wetter begrüsste sich mit einem Hagel-Schauer kurz nach Ablegen. Dazu kam ein Ausweichmanöver vor den kräftigen Gewitter-Schauer in der Nacht und eine wirklich kräftige Boenwalze nah am Skagen. Ich hoffe der Windmesser hat einfach gesponnen. Ok, ja, wir hatten 40+, aber doch nicht die 58 kn (11 Bft)?? Wie auch immer, alles blieb heil, füllte sich an Bord recht sicher und undramatisch, Dirk reagiert fantastisch schnell mit einer Wende und schon wenige Minute später waren wir draussen. Die nächsten Böen hielten sich in 7-8 Bft Grenzen und somit waren wir dann voll Adrenalin fest und sicher im Skagen.

Die Skagerrak Überführung mit spektakulären 3-4 m Wellen erwies sich schon als wirklich easy going. Angespielter Team (eigentlich schon seit erste Stunde an Bord), gutmutig und easy going Shelter, Spitzten Geschwindigkeiten, Wellen-Surf, Urlaubstimmung an Bord.


Oslofjord selber spektakulär, aber auch leer. Kaum Segler, und ganz selten eine oder andere Fähre zu sehen. Zwar kaltes aber nun endgültig Sommerwetter mit stabiler Hochdrucklage. Leichter Wind, vorm Wind Kreuzen im VTG und die einmalige Kulisse von Akker Bryge Marina!

Kleiner Kommentar nebenbei: nimmt kein Schnapps nach Norwegen! Und wenn, dann nur was edles! Unsere erste Begegnung mit Norwegern beim längsseits Anlegen an einem norwegischen Boot: der liebe Norweger holte als Danke-Schön für gemeinsames Grillen die recht seltene Flasche von Ron Zacapa. Ja, genau die die auch in der Kenneth's mini-bar steht (stand??) ;))

Zweite Woche (06.06. - 14.06) Oslo bis Göteborg, 208 sm
(Sommerurlaub im Schären, mit Ralph an Bord)

Oslo - Oscarborg (Oslofjord) - Verdens Ende - Fjällbacka - vor Anker nah an Bovallstarnd - Mastrand - Goeteborg Langedrag - Goeteborg Lilla Bommen - Sandvikhamnen (Goeteborger Schärengarten)

Tolle Sommerwoche in Oslo und Westschweden! Helle Nächte, Sonne, leichter Wind. Da hat das Wetter wirklich gut mitgespielt :) Bis zwei Uhr Nachts in Cockpit die wunderschönsten Landschaften geniessen, lange Ausschlafen, kurze Schläge machen, spontan aussuchen wo wir nun hinwollen - schön entspannt und erholsam. Das Angelerfolg krönte natürlich den Aufenthalt in Oscarborg - so ein frisch gefangener und selbst filetiertes Dorsch ist schon mal super Lecker!

Die Highlights könnte man unendlich lang schreiben - alles dabei: von Segeln in Schären, Landschaften, tollen idyllischen Häfen, und und und. Mein persönlicher Highlight wurde Sandvik - schöner kleiner Hafen in südlichen Goeteborger Schären. Unerwartet schön, ruhig, super Wlan, Aussicht bis nach Göteborg über die ganze Schären - Traum! Dagegen wurde diesmal z.B. Verdens Ende eher stressig - eher voll, Bauarbeiten und die Sprengung 20m von Boot entfernt zum Aufwachen. Auch Lila Bommen (City-Hafen von Göteborg) hat mich nicht begeistert - stinkig, ungemütlich, gar nicht so wie man (oder ich) mir es vorgestellt hab. Dafür die Schären-Landschaften, Hamburgsund, Sotenkanal desto schöner! Hätte nie gedacht das der Sund und Kanal sich so ausdrucksvoll präsentieren werden!

Schöne ruhige Woche ;)


Abschluss (14.06 - 17.06) Göteborg bis Heiligenhafen, 211 sm
(oder eben ein perfekter Ausklang einer tollen Reise, nur ich und Kenneth an Bord)

Sandvik (Goeteborger Schärengarten) - Grenaa - Heiligenhafen (übernacht)

Die letzte Tage von der Hochdrucklage. Die erste kleine Tief ziehen schon am Rande durch. Nach vielen tollen Tagen in Schären war uns langsam nach Segeln. So verholten wir das Boot in die "Pull-Position" in südwestlichen Schären und legten früh morgens los nach Süden. Perfekter Wind (5Bft, selten 6) und kaum Welle in Kattegat. Leichte Überfahrt mit kurzer Überlegung gleich durch die Nacht zu Segeln. Aber diese wurde auf den Tag danach aufgeschoben. Was, wie sich später rausstellte, genau das Richtige war. Weil der Tag danach wurde wahrscheinlich der wärmste Tag der ganzen Reise. T-Shirt Segeln und Duschen im Cockpit ;) Zur Abwechslung die Belt Bridge tagsüber zu sehen. Danach endlich ein perfekter Sonnenuntergang! Und die tolle Nacht mit guten Wind zum Abschluss. Um 5 Uhr morgens fest im Heiligenhafen liegen, Sonnenaufgang und Möwen Gekreische zu geniessen. Kurz danach kam der Regen, grauer Himmel und die nächste Schauer. Also perfekter Timing. Und Ende einer tollen Reise!


... crossing oceans like never before




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